Geographie

Dermbach liegt im geographischen Siegerland und an der Grenze zu Struthütten im historischen Siegerland. Der Ort liegt auf einer Höhe zwischen 280 und 340 m und hat eine Gemarkungsfläche von 4,41 km². Durchflossen wird er vom gleichnamigen Bach, der bei Herdorf in die Heller mündet. Die höchste Erhebung in der Nähe des Ortes ist der Windhahn mit 517,2 m. In der Nähe liegen außerdem noch der Kohlenberg und der Schiffenberg.

Geschichte

Dermbach wurde im Jahr 1350 erstmals als „Doerenbach“ erwähnt. 1368 wurde daraus „Derenbach“, 1551/58 wurde der Ort „Dorenbach“ und um 1600 „Dörnbach“ geschrieben. 1471 wird eine Hütte bei Dermbach erwähnt, diese bestand jedoch nicht lange. Im Dreißigjährigen Krieg ab 1618 wurde der Ort fast vollständig zerstört. 1815 wurde die noch eigenständige Gemeinde Dermbach ins Amt Kirchen eingegliedert. Zahlreiche Veränderungen und Gesetze wurden danach beschlossen, unter anderem wurde 1831 das Urkataster des Ortes angelegt.

1844 wurde mit dem Bau einer neuen Schule begonnen. 1877 wurden 76 Schüler, 1880 94 Schüler und bereits 1885 105 Schüler unterrichtet. 1900 folgte ein weiterer Neubau der Schule, diesmal im oberen Teil des Dorfes. Nach einer alten Chronik zufolge wurde 1899 der Kirchhof angelegt. Dies widerspricht jedoch dem eigentlichen Kirchenbau, der erst ab 1901 stattfand. Am 18. September 1902 wurde diese Kirche eingeweiht. Ebenfalls fanden zahlreiche Neuerungen statt. Am 15. Oktober 1899 brannte die erste Acetylen-Gaslampe im Dorf, 1900 wurden die ersten Wasserleitungen verlegt. Am 19. Februar 1914 brannte die erste elektrische Straßenbeleuchtung, die aus 13 Lampen bestand. Im März 1925 wurde der erste Telefonanschluss gelegt. 1934 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet, heute hat diese 65 Mitglieder.

1907 wurde eine Viehzählung durchgeführt, die folgende Zahlen ergab. Auf 91 Gehöften bestanden sieben Pferde, 55 Rinder, 69 Schweine, 132 Ziegen, 140 Hühner und 38 Bienenvölker. Januar und Februar 1927 forderte eine Grippeepidemie sieben Opfer.

Am 10. Mai 1909 öffnete die Dermbacher Postagentur. Im gleichen Jahr wurde die Turnhalle eingeweiht. 1930 fand der Ausbau der Verbindungsstraße Dermbach – Kirchen statt. Der Teil bis Offhausen wurde in den 1960er Jahren durchgängig asphaltiert. 1947 wurde die erste Fronleichnams-Prozession durchgeführt. 1955 wurde Dermbach in die neue, amtsfreie Gemeinde Herdorf eingegliedert. 1966 wurde eine neue Schule errichtet, deren Betrieb bis Ende der 70er anhielt. Heute befindet sich dort ein Industriebetrieb. Seit 1981 ist Dermbach Herdorfer Stadtteil. In den Jahren 1988/1989 schlossen beide Lebensmittelläden im Ort.

Bergbau

Zahlreiche Gruben waren um den Ort verteilt. Die größte unter ihnen war die Grube Concordia. 1858 wurde ein Stollen angelegt, die eigentliche Grube wurde erst 1875 gebildet. Zum Eisenzecher Zug gehörend, wurde der Betrieb mit 200 Bergleuten und einer Gesamtförderung von 1,8 Mio. t Eisenerz aus bis zu 882 m Teufe erst 1953 eingestellt. Die zweitgrößte Grube im Ort war Hüttenwäldchen und gehörte zur Grube Concordia. Am 28. Juni 1833 wurde die Grube gemutet und bereits 1910 wieder stillgelegt. 1559 wurden erste Bergbauspuren im Bereich der Grube erwähnt, die in Form von Pingen noch zu sehen sind. Gefördert wurden Spateisenstein und Kupfererze.

Weitere Gruben waren:

  • Bock (zu Ecke), verliehen am 27. Juni 1857
  • Elias (zu Eisenzecher Zug), verliehen am 17. Dezember 1861
  • Guldenhardt, erstmals erwähnt 1705
  • Kulnwald, verliehen am 17. Februar 1849, teils auf Brachbacher Gebiet
  • Kux, verliehen am 1. Mai 1793, stillgelegt nach 1872
  • Oberster Pferdestall (zu Hollertszug), verliehen am 7. September 1837
  • Regulatus (1870 zu Hollertszug), verliehen 1867/69
  • Rimmelchen, verliehen vor 1872
  • Zugabe (zu Ecke), verliehen am 22. September 1860
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dermbach_(Herdorf)